۱۳۸۸ اسفند ۲, یکشنبه

Aufruf zur Solidarität mit iranischen Frauen





Für die Beendigung der Gewalt und Unterdrückung im Iran rufen wir weltweit alle FrauenrechtsverteidigerInnen, Menschenrechtsorganisationen und -Netzwerke zur aktiven Solidarität mit der iranischen Frauenbewegung und der Bewegung für Demokratie im Iran auf. Weiter rufen wir dazu auf, im März 2010 anlässlich des internationalen Frauentags Protestaktionen unter dem Motto "Freiheit und Gleichberechtigung der Geschlechter im Iran" zu organisieren.

Die iranische Frauenbewegung kämpft seit über 30 Jahren für Freiheit und Gleichberechtigung im Iran. Die Diskriminierung der Geschlechter ist eng mit der Unterdrückung anderer Bevölkerungsgruppen, wie beispielsweise die der ethnischen, religiösen und politischen Minderheiten verbunden. Daher spielt der gewaltfreie Widerstand der Frauen und Männer, die sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter in rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und auch kulturellen Bereichen einsetzen, eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Demokratie im Iran. Seit Jahrzehnten kämpfen die Frauen im Iran und initiieren eigenständig und auch organisiert unterschiedliche Kampagnen für ihre Rechte. Dabei werden sie ständig mit Beleidigungen, Einschüchterungen, Drohungen, Festnahmen und auch Haft konfrontiert.

Acht Monate nach den gefälschten Präsidentschaftswahlen im Iran und den daraus resultierenden Unruhen wird der Widerstand der Bevölkerung brutaler denn je zuvor unterdrückt. Dabei nehmen die psychischen und physischen Unterdrückungen, wie Haftstrafen, Folter, sexuelle Misshandlung und auch Hinrichtungen immer weiter zu. Derzeit befinden sich viele AktivistInnen verschiedener Widerstandsbewegungen, wie die der Frauenorganisationen, der Grünenbewegung, der Studentenbewegung, der Arbeiterbewegung, etc. in Haft. Neben der Verhaftung von AktivistInnen werden verstärkt diskriminierende Gesetzte, wie das Gesetz „zum Schutz der Familie“, im iranischen Parlament mit großer Hast erweitert und verabschiedet. Ziel dieses Gesetzes ist es, die Rechte der Frauen im Namen einer „Stärkung“ der Familie weiter einzuschränken.

Seit Jahrzehnten werden die iranischen Frauen durch die aus der Scharia abgeleiteten Gesetze diskriminiert. So erleben wir 30 Jahre nach CEDAW (Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau), welches vom Iran nicht unterzeichnet wurde, dass die iranischen Frauen einer erhöhten Diskriminierung ausgesetzt sind. Fünfzehn Jahre nach der vierten Weltfrauenkonferenz in Peking, an der auch der Iran teilnahm und die Pekinger Aktionsplattform verabschiedet wurde, hat die iranische Regierung in keinem Punkt dieses Abkommens ihre internationalen Pflichten erfüllt oder zur Bekämpfung der Frauendiskriminierung beigetragen.

In diesen schweren Zeiten zeigt sich die internationale Frauenbewegung solidarisch mit den iranischen Mitstreiterinnen, in dem sie nicht nur die Frauen, sondern auch die demokratische Bewegung im Iran im Allgemeinen unterstützt. Seit langem stehen unterschiedliche Menschenrechtsbewegungen des Irans in ständigem Kontakt zur iranischen Bevölkerung sowie zu internationalen Organisationen.

Die weltweite Solidarität ist von größter Bedeutung für den ständig wiederholten Appell für Freiheit und Gleichheit im Iran. Daher rufen wir weltweit alle FrauenrechtsverteidigerInnen, Menschenrechtsorganisationen und -Netzwerke zur aktiven Solidarität mit der iranischen Frauenbewegung und der Bewegung für Demokratie im Iran auf, in dem Protestaktionen unter dem Motto "Freiheit und Gleichberechtigung der Geschlechter im Iran" organisiert werden.

Unsere Kontaktadressen:

Email: iran.genderequality@gmail.com
Facebook: Gender Equality

Internetseite: http://www.irangenderequality.com/

۱۳۸۸ دی ۲۵, جمعه

Freilassung im Iran bestätigt

TEHERAN: Im Iran sind nach Angaben der Opposition rund 30 Frauen aus der Haft entlassen worden. Unter ihnen befindet sich auch die Schwester der iranischen Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi, wie diese im Deutschlandradio Kultur bestätigte. Die Medizinprofessorin Nouschin Ebadi war Ende Dezember vor ihrem Haus festgenommen und ins Gefängnis gebracht worden. Bei den anderen Freigelassenen soll es sich um Mitglieder der Gruppe "Mütter in Trauer" handeln. Sie hatten gegen den Tod oder die Inhaftierung ihrer Kinder bei den Unruhen nach der umstrittenen Wiederwahl von Präsident Mahmud Ahmadinedschad protestiert.

Quelle: Deutsche Welle

۱۳۸۸ دی ۲۲, سه‌شنبه

Die neuesten Meldungen von den „Trauernden Müttern“, die am vergangenen Samstag in Laleh Park in Teheran festgenommen wurden




Am Samstag, den 09.01.2010 wurden 33 „Trauernde Mütter“ von den iranischen Behörden festgenommen, noch bevor sie sich wie jede Woche im Laleh-Park in Teheran versammeln konnten, und wurden in die vorübergehende Haftanstalt „Vozara“ abgeführt.

Die Organisation International Campaign for Human Rights in Iran verurteilte diese Verhaftungen und berichtete, dass die „Trauernden Mütter“ von über 100 Einsatzkräften der iranischen Behörden sowie der Bassidsch Miliz unter Anwendung brutaler Gewalt in die Polizeibusse gezwungen und dann abtransportiert wurden.

Die „Trauernden Mütter“ sind eine Gruppe von Frauenaktivistinnen und Frauen, deren Kinder seit den Präsidentschaftswahlen im Juni 2009 verhaftet, verschwunden oder getötet worden sind. Sie versammeln sich jeden Samstag in Teheraner Laleh-Park um die Schicksale ihrer Kinder nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Nach Augezeugenberichten kamen am Sonntag etwa 80 Angehörige, Ehemänner und Kinder der „Trauernden Mütter“ vor der Haftanstalt „Vozara“ zusammen und forderten die Aufklärung der Verhaftungsfälle.



Am Sonntagnachmittag wurden die Namen der verhafteten „Trauernden Mütter“ von einem Mitarbeiter der Haftanstalt wie folgt verlesen (dabei konnten einige Namen nicht oder nicht vollständig erfasst werden):

1- Zahra Attar
2- Mansoure Attar
3- Maryam Hosseingholizadeh
4- Ensieh Bakhshaie
5- Fereshte Taadoli
6- Fatemeh Farhadi
7- Fatemeh Rastegar
8- Hakimeh Shokri
9- Kobra Najafpour
10- Touba Daroshafa
11- Tahereh Akhshaie
12- Manizheh Taheri
13- Zahra Afrouz
14- Fahimeh Nojavan
15- Soraya Jafari
16- Leyla Seyfollahi
17- Fatemeh Salehi
18- Mansoureh Behkish
19- Nosrat Khaki
20- Sedighe Shokri
21- Eshrat Khabarhosn
22- Zhila Mahdavian
23- Ziba Shakour sadighi
24- Mohtaram Karamad kermani
25- Farideh Sahrayi
26- Maliheh Sahrayi
27- Izadi
28- Roghayeh Tabrizi
29- Akram
30- Farideh
31- Faezeh


Nach Augenzeugenberichten wurden die verhafteten „Trauernden Mütter“ gegen 16:00 Uhr am Sonntagnachmittag, nach Ihrer Anhörung vor einer ersten Gerichtsinstanz wieder in die Aufsicht der Sicherheitskräfte übergeben. Dabei wurden zwei der Trauernden Mütter im fortgeschrittenen Alter von über 70 Jahren wegen ihres schlechten gesundheitlichen Zustands entlassen.
Gegen 22:00 Uhr wurden einige weitere unten aufgeführte„Trauernde Mütter“ entlassen und der Rest in das Evin Gefängnis überliefert.

1- Fahimeh Nojavan
2- Fatemeh Farahani
3- Mohtaram Karamad kermani
4- Manizheh Taheri
5- Fereshteh Hadeli
6- Hakimeh Shokri
7- Sedighe Shokri
8- Zahra Attar
9- Mansoureh Attar

۱۳۸۸ دی ۱۷, پنجشنبه

Atieh Yousefi, Absolventin der Sozialwissenschaften wurde am 27.12.2009, am Ashura Tag festgenommen

https://mail.google.com/mail/?ui=2&ik=bbb7eade69&view=att&th=126085790dc52d6d&attid=0.2&disp=inline&realattid=f_g45eexuo0&zw


Atieh Yousefi, 38 jährige Absolventin der Sozialwissenschaften wurde am 27.12.2009, am Ashura Tag festgenommen und wird seitdem vermisst!

Atieh Yousefi arbeitete in den letzten Jahren mit der national-religiösen Gruppierung „Melli Mazhabi (reformorientierte politische Gruppierung) zusammen, war Mitglied des Zentralrats „Sazmane advare daftare tahkime vahdat“ (reformorientierter Studentenorganisation) sowie aktives und tragendes Mitglied der „Eine Million Unterschriften-Kampagne zur Änderung der frauendiskriminierenden Gesetze im Iran“ seit ihrem Beginn.

Während der Proteste am Ashura Tag, dem 27.12.2009, wollte Atieh einem jungen Mann zur Hilfe kommen, der von Einheiten der Bassidsch-Miliz geschlagen und schwer verletzt wurde. Nach Augenzeugenberichten gingen die Bassidsch Einheiten ebenfalls auf Atieh los, schlugen brutal auf diese ein und nahmen sie anschließend unter weiterer Gewaltanwendung fest.

Seitdem gibt es von Atieh kein Lebenszeichen, bislang hat sie sich nicht einmal bei ihrer Familie melden können, was auf ihren schlechten Zustand und ihre ungewissen Haftbedingungen schließen lässt. Außerdem ist es um die Verhaftung von Atieh Yousefi bislang sehr still, so fand die Meldung ihrer Verhaftung in den Medien bislang kaum Beachtung. Aufgrund dieses mangelnden öffentlichen Drucks aus dem iranischen In- und Ausland können die Sicherheitskräfte unter verschärften Haftbedingungen und mit Folter Zwangsgeständnisse erzwingen.

Atiehs Mutter ist schwer herzkrank, sodass ihre Familie versucht unter allen Umständen die Meldung von Atiehs Festnahme vor ihr zurückzuhalten um sie nicht des Risikos eines erneuten Herzinfarktes auszusetzen.

۱۳۸۸ دی ۸, سه‌شنبه

Aufstand der mutigen Frauen: "Erzählt der ganzen Welt von uns!"


Die Nachrichten, die den Westen vor allem über Medien wie Facebook, Twitter und YouTube erreichen, seit ausländische Journalisten nur noch eingeschränkt berichten dürfen, erzählen nicht nur von brutalen Revolutionswächtern, sondern auch von mutigen Frauen. Mütter und Töchter, Religiöse im Tschador und Mädchen mit Glitzernagellack gehen gemeinsam auf die Straße. Sie recken Fäuste und Schleier in den Himmel und kämpfen für Reformen. Der Widerstand ist weiblich. Neda Agha-Soltan (27), deren Tod bei Protesten im Juni mit einer Handykamera gefilmt wurde, gab ihm ein Gesicht.

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Selma (32) lebt in Teheran und führt ein Online-Tagebuch. Den Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad beschimpft sie darin als Tyrannen. Bloggen, das Einstellen von privaten Nachrichten ins Internet, ist verboten im Iran; viele, die es trotzdem taten, sitzen hinter Gittern. Doch Selma will nicht schweigen. Ihr Zorn auf die Regierung ist immens. Mehr als Männer leiden iranische Frauen unter dem Alltag im Iran. Ahmadineschad nahm den Frauen in seiner ersten Amtszeit als Präsident die wenigen Freiheiten, die sie hatten. Er verstärkte den Einsatz von Sittenwächtern, die aufpassen, ob das Kopftuch richtig sitzt. Er sorgte dafür, dass Frauen Schwierigkeiten im Job bekommen, wenn sie bezahlte Überstunden leisten wollen. Er stellte einen Gesetzentwurf vor, der Männern die Vielehe erleichtert. In ihrem Internetblog beschreibt Selma ihren Traum von einer freien Gesellschaft: "Meine Tochter soll ihren Freund auf der Straße küssen können ohne Angst vor Sittenwächtern. Sie soll das Leben führen, das ich nicht habe. Dafür kämpfe ich!"

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Die in Deutschland lebende Exil-Iranerin Behjat Moaali (60) sagt: "Die Frauen sind die Verlierer der Islamischen Revolution. Der Wunsch nach Veränderung macht sie mutig und stark." Moaali arbeitete Ende der 80er-Jahre als Anwältin in Teheran und erlebte, wie nach Khomeinis Machtergreifung die Scharia, die islamische Rechtsprechung, Einzug hielt in die persischen Gesetze. Frauen wurden bereits unter dem Schah diskriminiert. Mit Khomeini verschlechterte sich ihre Lage dramatisch. Nach der Scharia ist eine Frau nur halb so viel wert wie ein Mann. Bei Verstößen gegen den Schleierzwang drohen Peitschenhiebe, auf Ehebruch stehen Steinigung oder der Tod durch Erhängen.

Viele von Behjat Moaalis ehemaligen Kolleginnen wurden in diesen Tagen verhaftet. Auch die Anwältin Shadi Sadr (35) kam ins Gefängnis. Die Anklage: Mit ihrem Kampf um Frauenrechte wolle Shadi Sadr im Auftrag der USA das iranische Regime stürzen. Ein absurder Vorwurf: "Ich setze mich aus Überzeugung für Frauenrechte ein, nicht weil es mir jemand befohlen hat", sagt Shadi Sadr, die inzwischen wieder frei ist. Doch arbeiten kann sie nicht mehr im Iran.

Behjat Moaali steht in Kontakt mit ihren Schwestern in Teheran. Vor ein paar Jahren haben sie gelacht, wenn Moaali in Deutschland für den Iran demonstriert hat. Sie waren der Meinung, das bringt nichts. "Heute heißt es: Erzähl der ganzen Welt von uns!", sagt Behjat Moaali. Über das Internet schwappt die grüne Revolution in den Westen. Neue Kommunikationsmedien stärken weltweit die Solidarität der Iranerinnen und damit auch die weibliche Opposition im Iran.

Dass iranische Frauen Widerstand leisten, ist nicht neu. Schon 1979 setzten sie sich gegen die Diktatur des Schahs ein. 1997 wählten sie Mohammed Chatami, den Liebling der Intellektuellen, der in seinem Amt als Präsident eine gelockerte Zensur in den Künsten und der Presse bewirkte. 2006 starteten Aktivistinnen die immer noch andauernde Kampagne "Eine Million Unterschriften für Gerechtigkeit" mit dem Ziel, sich gegen frauendiskriminierende Gesetze zu wehren. 2009 schließlich wählten sie Mir Hussein Mussawi und gaben damit auch seiner Gattin Sarah Rahnaward (64) ihre Stimme. Die Mutter von drei Töchtern ist die ehemalige Dekanin der Frauenuniversität in Teheran, eine selbstbewusste Politologin und Bildhauerin. Sie begleitete ihren Mann zu Massenkundgebungen und hielt mit ihm öffentlich Händchen - im Iran ein Tabubruch. Sarah Rahnaward ist zu verdanken, dass auch Frauen zur Wahl gingen.

Die junge Generation verbindet ein Zorn auf das Regime - und die verzweifelte Bereitschaft, sich Gummiknüppeln und Tränengas entgegenzustellen. Die Schwester von Behjat Moaali berichtet, dass Demonstranten während einer Kundgebung von Revolutionswächtern in einen Hinterhalt gelockt wurden. Die Milizen trieben sie in eine Sackgasse, riegelten die Straße ab und prügelten auf sie ein.

Die Schwester kam mit blauen Flecken nach Hause. Sie hatte Schmerzen, trotzdem sagte sie: "Ich würde mich schämen, unter so vielen Verletzten und Toten für eine geschwollene Hand zum Arzt zu gehen. Ich bin froh, wenn ich etwas dazu beitragen kann, dass im Iran etwas passiert!"

(Carola Hoffmeister)

http://www.abendblatt.de/politik/ausland/article1322853/Aufstand-der-mutigen-Frauen-Erzaehlt-der-ganzen-Welt-von-uns.html