۱۳۸۸ مهر ۱۹, یکشنبه

Makhmalbaf Mohsen erhielt beim Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte den Ehrenpreis für sein Lebenswerk


Makhmalbaf Mohsen



NÜRNBERG – Das Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte ist am Sonntag mit einem neuen Besucherrekord zu Ende gegangen. Mit gut 10 000 Gästen wurde das Ergebnis der letzten «Perspektive» um rund 2500 übertroffen, berichteten die Veranstalter.

«Wir hatten in elf Tagen hoch politische Momente und zeitgleich cineastisch hochwertiges Kino auf einer Leinwand», erklärte Festivalleiterin Andrea Kuhn am Sonntag. Mit dem 6. Internationalen Nürnberger Filmpreis der Menschenrechte ist am Samstagabend der chinesische Dokumentarfilm «Crime and Punishment» ausgezeichnet worden. «Mit unserer Entscheidung wollen wir einen Film würdigen, der unter schweren und womöglich gefährlichen Umständen entstanden ist», begründete die Jury ihre Entscheidung.

84 Filme aus 40 Nationen

Der Dokumentarfilm des chinesischen Videokünstlers Zhao Liang zeige, dass die Staatsdiener selbst auch Opfer der Staatsgewalt sein können, die sie anwenden, hieß es. An dem mit 2500 Euro dotierten Wettbewerb hatten zehn Filme teilgenommen. Seit dem 30. September wurden insgesamt 84 Filme aus 40 Nationen gezeigt. Die «Perspektive» ist nach eigenen Angaben das größte Filmfestival seiner Art in Deutschland. Der thematische Schwerpunkt lag in diesem Jahr im Iran.

So widmete Schirmherr Mohsen Makhmalbaf seinem Ehrenpreis dem Präsidentschaftskandidaten Mehdi Karroubi. Beide waren vor 30 Jahren im Gefängnis gesessen und prangern jetzt strategische Vergewaltigungen in den Haftanstalten ihres Heimatlandes an. Zum Abschluss der «6. Perspektive» feierte Makhmalbafs Tochter Hana die Deutschlandpremiere ihres Films «Green Days.» Der Streifen beleuchtet die Zeit um die Wahlen im Iran im Juni dieses Jahres.

Iris Berben sorgte für Besucheransturm

Die dänische Dokumentation «Burma VJ – Reporting From a Closed Country» wurde sowohl mit dem Publikumspreis als auch mit dem Open-Eyes-Preis der Jugendjury ausgezeichnet. Beide sind mit je 1000 Euro dotiert. Der Film von Anders Østergaard beleuchtet die Proteste der Mönche im hermetisch abgeriegelten Birma.

Zu den Höhepunkten des Festivals zählten laut Kuhn der Besuch von Fatou Bensouda, der stellvertretenden Anklägerin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Sie präsentierte mit dem Film «The Reckoning» eine Dokumentation über die Arbeit des Tribunals. Für einen Besucheransturm hatte am ersten Wochenende Iris Berben gesorgt. Die Schauspielerin las aus ihrem aktuellen Buch «Frauen bewegen die Welt».

dpa/lby
http://www.roth-hilpoltsteiner-volkszeitung.de/artikel.asp?art=1101936&kat=48&man=15