۱۳۸۹ خرداد ۹, یکشنبه

Botschaft der Mutter von Farzad Kamangar:

Stoppt die Hinrichtungen

Liebe freiheitsliebende Mitbürger!

Mehr als zwei Wochen sind nun seit den Hinrichtungen der fünf politischen Gefangenen Farzad Kamangar, Shirin Alam Huli, Ali Heidarian, Mehdi Eslamian und Farhad Wakili Rad vergangen. Hinrichtungen, die in völliger Willkür vollzogen wurden, sogar ohne die Familien und Rechtsanwälte der Verurteilten vorher zu benachrichtigen. Hinrichtungen, die laut Aussagen ihrer Anwälte aufgrund völlig absurder und unwahrer Beschuldigungen geschahen. Farzad Kamangar, ein Lehrer und Journalist war der 19. Angehörige der Familie Kamangar, der vom islamischen Regime im Iran getötet wurde.

In Frankfurt/Main fand ihm und den vier anderen Hingerichteten zu Ehren eine Ge­denkfeier statt, die von Farzads Verwandten ausgerichtet wurde. Dabei wurde die Botschaft von Farzads Mutter vorgelesen, die das Leid einer Mutters, die ihr Liebstes verloren hat, widerspiegelte. Die Tränen der dort anwesenden Menschen und die schwere Stille erinnerten an Daye Saltaneh (Farzads Mutter), eine Mutter, die nicht möchte, dass auch andere Mütter dieses Leid ertragen müssen, die an andere Gefangene denkt, die ebenfalls in Gefahr sind hingerichtet zu werden und die uns auffordert, nicht zu schweigen sondern uns für deren Freilassung einzusetzen.

Wir, selbst Mütter haben uns entschlossen, ihre humanitäre Botschaft zu respektieren und uns für die Umsetzung des Gedankens dieser Botschaft einzusetzen: „Ich habe meinen Farzad verloren, aber ihr sollt verhindern, dass auch andere Mütter leiden müssen. Stoppt die Hinrichtungen!“


Wir sind selbst Mütter und haben viel Leid und Schmerzen ertragen müssen, um unsere Kin­der der Gesellschaft zu übergeben. In all den Nächten, in denen wir unsere Kinder umarmen und ihnen Kinderlieder vorsingen, denken wir an ihren erfolgreichen künftigen Einsatz für die Gesellschaft und für sich selbst. Daye Saltaneh, Farzads Mutter, die ihn in Armut erzog, hatte die Härte des Lebens vergessen, da sie stolz war, dass ihr Sohn ein Lehrer geworden war und die die Zukunft gestaltenden jungen Menschen seines Landes lehrte und begleitete. Aber das Regime nahm ihr Farzad weg und hat ihr sogar bis heute nicht einmal seinen Leichnam über­geben. Nun fordert sie uns auf, das Leid anderer Mütter zu verhindern.

Wir, die Mütter, folgen ihrer Aufforderung und werden uns vor dem Landesparlament von Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf versammeln, um zu helfen, das Leid anderer Mütter zu verhindern und unser „Nein“ zu den Hinrichtungen herauszuschreien.

Wir laden alle freiheitliebenden Mütter, Frauen und Männer ein, an dieser Versammlung teil­zunehmen und das Landesparlament zur Unterstützung aufzufordern.

Zeit: Montag, den 31. Mai 2010 bis Dienstag den 1. Juni 2010.

Eine Gruppe iranischer Mütter und Frauen aus Köln

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