Protestwelle der AktivistInnen der Frauenbewegung und Menschenrechte im Iran.
Mehr als Tausend AktivistInnen protestieren gegen die Verhaftung von Mahbubeh Karami und Bahareh Hedayet
Montag, 4. August 2008, Quelle: http://www.4equality.info/spip.php?article2512
Änderung für Gleichberechtigung: Der gewalttätige Umgang der Behörden mit den aktiven Frauen im Iran wird durch Verhaftung von zwei weiteren Aktivistinnen - Mahbubeh Karami und Bahareh Hedayet - fortgesetzt.
Seit ca. ein und halb Monaten sitzt Mahbube Karemi, eine Aktivistin des Kampagnes für Gleichberechtigung, in Untersuchungshaft. Die Art und Weise ihrer Festnahme war so ungewöhnlich, dass niemand damit rechnete, ihre Haftdauer würde bis heute andauern. Sie wurde am 13 Juni 2008, auf dem Weg nach Hause, aus einem öffentlichen Bus heraus verhaftet. Einige Personen in Zivil, deren Zugehörigkeit zu irgendeinem staatlichen Organ niemandem bekannt ist, haben sie angegriffen, körperlich attakiert und ohne jeglichen Grund ins Gefängnis verschleppt. Sie war drei Wochen in der Haftabteilung 240 des Evin-Gefängnises; dann wurde sie, gemeinsam mit neun anderen Frauen, in einer kleinen Zelle der Frauenabteilung unter „Isolationshaft“ gestellt (keine Außenkontakte, keine Vorsprache bei den Behörden –Anm.d.Ü.); danach wurde sie vor ca. zwei Wochen in die allgemeine Frauenabteilung verlegt.
Obwohl bis heute keine Anklagepunkte gegen sie erhoben wurde, und nach dem ihre Familienangehörige und Anwälte sich eingeschaltet hatten, wurde für sie – laut ihres Anwalts – eine Kaution in der Höhe von 100 Millionen Tumans (ca 70.000 €) festgelegt. Da ihre Familie jedoch nicht im Stande ist, diese Summe aufzubringen, sitzt sie weiterhin in Untersuchungshaft. Zu dem ist zu bedenken, dass die Höhe der festgelegten Kaution mit der Art und Weise der Festnahme und der möglichen Beschuldigungen unverhältnismäßig und sehr hoch ist. Daher muss festgestellt werden, dass solche Fälle im klaren Widerspruch zu den Bürgerrechten stehen, und die betreffenden gültigen Gesetze dabei völlig missachtet werden.
Die Mutter von Mahbubeh Karemi leidet an Krebs und musste, während ihre Tochter in Haft ist, operiert werden. Zur Zeit durchläuft sie einen Chemotherapie-Plan. Trotz ihres krankheitsbedingten Zustandes, konnte sie bei ihren mehrmaligen Versuchen bei den Behörden, keine Begründung für die Festnahme ihrer Tochter erfahren.
Außerdem ist zu vermerken, dass alle Personen, die gemeinsam mit Mahbubeh Karemi festgenommen wurden, sind inzwischen auf freiem Fuß gesetzt worden; für die Haftverlängerung von Mahbubeh Karemi aber wurde keine Begründung genannt.
Bahareh Hedayet, eine andere Aktivistin der StudentInnen- und Frauenbewegung und Vorstandsmitglied der Frauenkommission des „Daftar-e Tahkim-e Vahdat“ (ein studentische Bündnis Irans –Anm.d.Ü) wurde am 11 Juli 2008 durch die Sicherheitskräfte in ihrer Wohnung festgenommen und in die Abteilung 209 des Evin-Gefängnisses überstellt. Nach ihrer Festnahme wurde ihre Wohnung mehr als drei Stunden durchsucht. Anzumerken ist, dass auch in diesem Fall keine Gründe für ihre Festnahme genannt wurden, und die behördlich zuständigen Personen betonen, dass die Untersuchung ihres Falles nicht öffentlich durchgeführt werden darf. In den Regierungsnahen Medien wurden gegen diese Aktivistin, die in der StudentInnen- und Frauenbewegung ein bekanntes Gesicht ist, erfundene Beschuldigungen gestreut; diese wurden jedoch vom Untersuchungsrichter, Matin Rasekh, nicht bestätigt.
Bahareh Hedayet spielt eine wichtige Rolle für die Annäherung der Frauenbewegung mit der StudentInnenbewegung; ihr Einsatz für Solidarisierung dieser beiden lebendigen sozialen und zivilen Bewegungen im Iran ist unter den aktiven Kräften der Frauenbewegung und der Menschenrechte bekannt. Ihr Bemühen und das ihrer Mitkämpferinnen für Organisierung und Entwicklung der Bewegung zur Durchsetzung der Forderungen der Studentinnen in der Frauenkommission des „Daftar-e Tahkim-e Vahdat“ rütteln an den bestehenden Klichees; die Forderungen der Studentinnen wurden weitgehend unter allen Betroffenen verankert.
Mut und Unerschrockenheit von Bahareh Hedayet bei der Verteidigung der Rechte der StudentInnen und Frauen ist niemandem verborgen, und auch ihre dreimalige Verhaftung in den letzten zwei Jahren ist der Beweis dafür. Wir, die UnterzeicherInnen dieser Petition, fordern die Einhaltung der Menschenrechte und die bedingungslose Freilassung von Mahbubeh Karemi und Bahareh Hedayet sowie anderen verhafteten StudentInnen. Daher bekunden wir unseren Protest gegen die illegalen Festnahmen der AktivistInnen für Gleichberechtigung
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