"Mundtot gemacht": Frauenrechtlerin auf Intervention der iranischen und malaysischen Regierung an Vorträgen gehindert
Wien - Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi soll von der iranischen und malaysischen Regierung gehindert worden sein, Vorträge in Malaysia zu halten. Das teilten die "Internationale Kampagne für Menschenrechte im Iran" und das "Asiatische NGO-Netzwerk nationaler Menschenrechtsinstitutionen" (ANNI) in ihrer jüngsten Aussendung mit. Auf Einladung malaysischer Universitäten hätte Ebadi im November eine Vortragsreihe halten sollen, doch das malaysische Außenministerium intervenierte.
Auftritte stören binationale Beziehung
Die Organisatoren, die Universität von Malaysia, die Internationale Islamische Universität und das Asian Strategy and Leadership Institute, erhielten am zehnten September einen Brief des malaysischen Außenministeriums, in dem mit Nachdruck gefordert wurde, Ebadis öffentliche Auftritte abzusagen. Nachdem Ebadi eine starke Kritikerin der iranischen Regierung sei, würden ihre Auftritte die guten Beziehungen zwischen dem Iran und Malaysia stören. Deshalb rate das malaysische Außenministerium stark dazu, die Einladung zurückzunehmen, hieß es laut Aussendung in dem Brief des Ministeriums.
Schützenswerte Redefreiheit
"Die iranische Regierung nutzt ihre ganze Macht, um Frau Ebadi und ihre Befürworter im Iran mundtot zu machen. Es ist extrem beunruhigend, dass die malaysische Regierung jetzt das selbe im Namen der iranischen Führung macht", kritisieren die Menschenrechtsgruppen. Sie fordern die beiden Regierungen auf, ihre Pflichten gegenüber den internationalen Menschenrechtsverträgen einzuhalten und Redefreiheit zu schützen, anstatt sie in Kollaboration zu verweigern.
Frauenrechte, Menschenrechte
Die Rechtsanwältin Ebadi ist bekannt für ihren Einsatz für die Rechte von Frauen und Kindern im Iran. Sie ist Mitbegründerin des "Zentrums für die Verteidigung der Menschenrechte", der führenden iranischen Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Teheran. 2003 wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. (APA)
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