Trotz internationaler Proteste gegen die Beschneidung der Frau unternehmen die Organe der Regierung der Islamischen Republik nichts, um sie zu verhindern.
Fuad, ist ein Aktivist für Frauenrechte in einer der Städte Kurdistan. Er bemüht sich, mit Hilfe seiner Freunde in einer nicht staatlichen Organisation gegen die verbreitete Sitte der Frauenbeschneidung zu kämpfen. Er meint, für den Kampf benötige man viel Kraft; man erreiche aber nicht viel.
Eines der Hindernisse, so Fuad, sei das rigorose Vorgehen der staatlichen Sicherheitsorgane. Nach seinen Worten wird jede Aktivität, von welcher Gruppe sie sein mag, von den Sicherheitsorganen streng kontrolliert. Gegen Aktivitäten, in Teheran als normal angesehen, gehe man hier hart vor.
Hinweisend auf die aandauernden Verhaftungen der Menschen, die als Aktivisten für gesellschaftliche Verbesserungen bekannt waren, berichtet Fuad von seinen wiederholten gerichtlichen Ladungen und von Vorladungen seiner Freunde. Er verweist auf die Inhaftierung von Hiwa Butimar, Aktivistin für Umweltschutz, Adnan Hosseinpour, Menschenrechtler, Ronak Saffarzadeh und von Hana Abdi, Aktivisten für Frauenrechte. Sie wurden unter schweren Vorwürfen verhaftet, in manchen Fällen zum Tode verurteilt oder befinden sich in Gefängnissen.
Samira, eine der Mitglieder dieser nicht staatlichen Frauenrechts-organisation, die auch Vorladungen und kurze Verhaftungen seitens der Sicherheitsorgane erlebt hat, meint: „Allein deine Identität als Kurde macht dich aus der Sicht der Regierungsangestellten der Islamischen Republik verdächtig, insbesondere wenn du noch für die Gesellschaft aktiv sein möchtest.“
Zu den Gründen, die die Durchführung der Aktivitäten dieser nicht staatlichen Organisation erschweren, gehören, so Fuad, das Desinteresse der kurdischen Frauen aufgrund der herrschenden kulturellen Strukturen in Kurdistan, die schwachen Informationskanäle und der Mangel an Verbindungen mit Organisationen für Frauenrechte und Menschenrechtsbewegungen. Auch die Gleichgültigkeit der Aktivisten für Frauenbewegungen in der Hauptstadt bezüglich der spezifischen Frauenprobleme in anderen Regionen wird dafür von ihm angeführt.
Trotz allem konnten die Mitglieder dieser Organisation wenigsten durch die Nachforschungen in einigen Gebieten Kurdistans gute Informationen über die Verbreitung und die Gründe der Frauenbeschneidung bekommen.
Samira, die die meisten Arbeiten bei den Nachforschungen geleistet hat, sagt: „Da wir selber zu diesem Kulturkreis gehören und in Kurdistan leben, wussten wir schon, dass Frauen beschnitten werden, wir konnten uns aber nicht vorstellen, dass die Beschneidung so verbreitet ist.“
Vor den Nachforschungen gingen diese Aktivisten – wie ein jeder - davon aus, dass die Bescheidung der Frauen mit größter Wahrscheinlichkeit in Khuzistan und Luristan allgemein durchgeführt wird. Die Annahme hatte sich dann als richtig erwiesen, als Samira in der Schulklasse einer der umgebenden Dörfer von Bukan herausfand, dass von den 18 Schülerinnen der Klasse nur eine einzige nicht beschnitten war. Später stellte sich noch heraus, dass diese Schülerin aus einer zugezogenen Familie stammt.
Samira sagt, dass dieser Statistik noch eine Anzahl von unbekannten Fällen hinzuzufügen ist; viele Mädchen dürfen die Schule nicht besuchen, wo die
Statistik hergestellt worden ist.
Die Nachforschungen zeigen, dass die Beschneidung der Mädchen insbesondere in den Gebieten von Uramanat üblich ist. Sie wird unter primitivsten medizinischen und hygienischen Gegebenheiten von den dörflichen Hebammen durchgeführt.
Fuad und Samira betonen, dass keine offizielle und zuverlässige Statistik zur Beschneidungen vorhanden ist. Solche Informationen werden als geheime Gesellschaftsprobleme verstanden.
Fuad sagt, dass die Beschneidung der Frau nach der traditionellen Überzeugung der Menschen dieser Regionen die Keuschheit und Sittlichkeit der Frau sichert.
Shahla, Frauenärztin und Aktivistin für Frauenrechte, meint: „Die alten Sagen über die Vorteile der Beschneidung der Männer und Frauen werden lediglich als Vorwand zur Fortsetzung dieser inhumanen Sitte in Iran benutzt.
Sie sagt: „Es ist klar geworden, dass die Beschneidung der Frau sie für Infektions- und Geschlechtskrankheiten anfällig macht und zur Störung des Hormonensystems führt. Sicherlich bleiben die beschnittenen Frauen des Sexualgenusses für immer entbehrt. Das sind die verheerenden Ergebnisse der Beschneidung.“
Samira gerät in Panik, wenn sie an die Hindernisse seitens der Sicherheitsorgane denkt, die jede Bemühungen zunichte machen. Sie sagt aber: „Wenn ich an die schweren Folgen dieser Sitte denke, wenn ich denke, dass eigentlich die Generation vor mir mit diesen Kampf beginnen musste, damit wir es heute besser hätten, weiß ich, dass ich meine Aktivitäten durchführen muss. Ich weiß sehr gut, dass wir für die nächste Generation Verantwortungen zu tragen haben.“
Von: Bahram Heydari[1]
[1] http://www.shahrzadnews.com//article.php5?id=997
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